Mauerstetten Die Turnhalle der Hörmann-Grundschule ist ein traditionsreicher Ort für den SV Mauerstetten. Seit 1983 findet dort das Training für die Volleyball-Anfängergruppen statt.

Überwiegend Mädchen zwischen sechs und acht Jahren lernen jeden Donnerstag und Freitag die Grundtechniken des Ballsports. „Wir sind mit die wichtigsten Trainerinnen für die Volleyball-Abteilung", sagt Sieglinde Marx, die seit 36 Jahren das Anfängertraining mitgestaltet. Die frühe Förderung junger Menschen, die mit viel Spaß und Einfühlungsvermögen an den Sport herangeführt werden, sei elementar, um Jugendliche nachhaltig für Volleyball zu begeistern – und den SVM zu Erfolgen zu führen. „Die Kinder sollen keine Angst vor dem Ball und Spaß an der Bewegung haben", erklärt Karen Marx, die Tochter von Sieglinde Marx und ebenfalls Trainerin. „Es wird natürlich schon auf den korrekten Ablauf der Übungen geachtet", ergänzt sie. Erfolgserlebnisse, schon in der Anfängergruppe, seien sehr wichtig.

Entsprechendes Lob sei daher ebenfalls von großer Bedeutung. „Manche sind dann mehr, manche weniger konzentriert." Aber genau deshalb seien die Jungspunde auch da. Trainerinnen und Kinder merken hier, ob Volleyball etwas für die jungen Menschen ist oder nicht. „Wirklich jeder bekommt hier seine Chance", betont Thomas Gärtner, Abteilungsleiter beim SVM. Bei talentierten Spielerinnen wird dann entschieden, ob sie in die U 12-Mannschaft aufrücken dürfen.

In jedem Fall sind Ansätze eines richtigen Volleyballspiels bereits zu erkennen. Auch das Netz wird –niedriger als normal – schon aufgespannt. Es wird gepritscht, gefangen und gebaggert. Aber auch gelacht, geweint und herumgetollt. Manche Eltern sitzen auf Sportbänken und beobachten, wie sich ihre Kinder mit dem Ball anstellen und ob sie dabei Spaß haben.

„Diese Gruppe ist Teil eines Jugendkonzepts, das sich bewährt hat", erklärt Gärtner. „In jedem Training jeder Jugend soll ein roter Faden zu erkennen sein, sodass sich jede Spielerin in egal welchem Team zurechtfindet. Egal ob in der U 12, U 14, U 16 oder U 20."

Das Rezept ist erfolgreich. Die Drittliga-Volleyballerinnen liegen derzeit auf dem dritten Tabellenplatz, spielen gegen Großstadtmannschaften wie Dresden oder Erfurt. „Das viele dieser Spielerinnen einmal in der kleinen Halle angefangen haben, ist irgendwie auch verrückt", sagt Sieglinde Marx. Die Tradition zu wahren, scheint sich beim SV Mauerstetten auszuzahlen. (AZ)