Mit den Fussballern fing alles an Erinnerungen

Bereits vor der Vereinsgründung wurde in Mauerstetten Fussball gespielt. Es waren 16- bis 17-jährige, die sich mit Gleichgesinnten aus der Nachbarschaft zum Fussballspielen trafen. Natürlich gehörte damals keine Mannschaft dem Verband an, gespielt wurde um die Ehre.

Die Erinnerungen gehen zurück bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Aus jener Zeit existiert ein Photo, auf dem wohl eine der ersten Fussballmannschaften abgelichtet ist. Wahrscheinlich fing es also mit den Fussballern bereits vor dem Krieg an.

Ermutigt durch die Erfolge bei den Freundschaftsspielen, wuchs der Wunsch, sich in Verbandsspielen mit anderen Mannschaften zu messen. Der Gedanke einer Vereinsgründung nahm konkrete Formen an. Was aber ist eine Fussballmannschaft ohne einen geeigneten Fussballplatz?

Um die Grundstücksbeschaffung haben sich besonders verdient gemacht die Familie Xaver Reisach sowie die Gemeinderäte unter Bürgermeister Wendelin Ruf.

Unter Beteiligung des ganzen Dorfes wurde am 18. Mai 1949 durch Pfarrer Karl Schilcher die kirchliche Weihe des neuerbauten Sportplatzes vorgenommen. An diesem Tag fand das erste Spiel statt: ein Freundschaftsspiel gegen die Kolpingfamilie Kaufbeuren.

Vor der Gründung

Einweihung des ersten Sortplatzes am 18. Mai 1949. Erstes Fussballspiel des SVM gegen die Kolpingsfamilie. Spieler, von vorne: Ladi Sedlacek, Herbert Schall, Hermann Brückl, Thomas Haug, Josef Höbel, Hans Peischl, Hermann Schick.

Einweihung des ersten Sportplatzes am 18. Mai 1949. Festzug mit Pfarrer Karl Schichler und den Ministranten Gerd Entrup und Walter Kriehebauer.

Gründung 1949

Am 29.10.1949 fand die Gründungsversammlung im Vereinslokal Gasthaus Brückl statt. Der zu gründende SVM bestand zur damaligen Zeit lediglich aus der Abteilung Fussball. Weise vorausschauend gründete man damals nicht den Fussballverein Mauerstetten, was naheliegend gewesen wäre, sondern den Sportverein Mauerstetten. Die Wahl der ersten Vorstandschaft wurde vom Wahlvorstand Franz Rehle aus Blonhofen durchgeführt. Zu den Hauptinitiatoren, welche in besonderen Maße die Gründung des SVM förderten, gehörten Josef Höbel, Hermann Brückl, Thomas Königsberger, Robert Brückl, Ladislaus Sedlacek, Franz Ring; Hermann Schick, Thomas Haug, Johann Paulus, Bernhard Reisach, Franz Sirch, Franz Juli, Ludwig Brückl, Johann Völk. Die Mannschaft des SVM wurde für die Spielsaison 1950/51 beim Fussballverband zur Teilnahme an den Verbandspielen angemeldet. Bis dahin sammelte sie Erfahrungen in Freundschaftsspielen.

Die Gute alte Zeit.

Egal ob gewonnen oder verloren, gefeiert wurde immer. Und so traf man sich regelmässig nach jeden Spiel mit den Freundinnen und Ehefrauen im Vereinslokal Brückl, sang und feierte kräftig.

Es war deshalb auch kein Wunder, dass bereits im ersten Jahr -1950- nach der Gründung des SVM beim Wirt eine Faschingsveranstaltung durchgeführt wurde. Robert Brückl ist es zu verdanken, dass von dieser Faschingsveranstaltung noch ein Exemplar der Faschingszeitung vorhanden ist, in der so mancher mit lustigen Versen bedacht wurde.

Nicht immer geht alles bergauf. Und so kam es in der Sasion 1952/53 zu ernsthaften Krisen, in der auch der Antrag zur Auflösung des Vereins gestellt wurde, nachdem die Mannschaft dauernd und das sehr oft zweistellig verloren hat. Die Mannschaft wurde deshalb von den Verbandspielen, mit Genehmigung des Verbandes für das 1 Jahr zurückgezogen und spielte ausser Konkurrenz in der Reserverunde mit. Dies führte wiederum bei den Reservemannschaften zu Unstimmigkeiten da der SVM ständig gewann und damit den 1. Platz - ausser Konkurrenz - belegte.

Doch dann ging es wieder Bergauf.

Inzwischen haben sich auch Jugendmannschaften gebildet, welche sehr erfolgreich waren. So gehörte die Jugendmannschaft zu den Besten des Landkreises. Erst im Endspiel um den Landrat-Rid-pokal wurden sie durch ein 1:7 gegen Buchloe besiegt.

Durch Ausscheiden von Leistungsträgern wurden die gewohnten Erfolge der letzten Jahre stark geschmälert. Der bereitstehende Nachwuchs für die Jugendmannschaft wollte spielen, jedoch verhinderte oft mangelnde Ausrüstung den Einsatz. So fehlten Fussballschuhe oder die so wichtigen Schuhbändel.

Bereits Mitte der 50er Jahre war beim SVM der erste bezahlte Spieler im Einsatz. Es war der Stürmer Stoll aus Pforzen. Seine Bezahlung bestand in freie Zeche, die von Gönnern übernommen wurde. Zum Glück gab es genügend Gönner. Auch Alfred Pilz aus Rieden unterstützte mit 4-5 seiner Anhänger den SVM. Er wiederum bezahlte hin und wieder für seine Fussballkameraden eine Brotzeit. Dafür war er der uneingeschränkte Star der Truppe.

Der Sparsamkeit vom Kassier Josef Höbel ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass der Verein die ersten und doch so wichtigen Jahre überstand. Jede nur erdenkliche Möglichkeit musste genutzt werden, um den Verein finanziell zu stärken. Jeder Groschen, welcher dem Verein blieb, war bereits ein Erfolg.

Wen wunderts, dass alles versucht wurde, die Einnahmen einer Veranstaltung für den Verein zu halten, auch wenn dabei einige Tricks angewendet werden mussten. Aus dem einstmaligen SVM mit nur einer Fussballabteilung ist bis heute ein SVM mit 3 Haupt-Abteilungen geworden (Fussball,Volleyball,Gymnastik).

Eine Entwicklung, von der die Gründer nichts ahnen konnten, aber heute mit Stolz auf ihr Werk schauen dürfen.